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Fakultät Sozialwissenschaften

Call for Abstracts der Psychologie & Gesellschaftskritik: vergeschlechtlichte Gewalt

man sieht verschiedene Ausgaben der Psychologie und Gesellschaftskritik © Anike Krämer​/​TU Dortmund

Weltweit sind besonders Frauen, aber auch andere, insb. mehrfach marginalisierte Personengruppen, von vergeschlechtlichter Gewalt betroffen. Eine europaweite Studie aus dem Jahr 2014 (FRA) zeigt, dass mindestens jede fünfte Frau seit ihrem 15. Lebensjahr sexuelle und physische Gewalt erfährt. Die höchste Ausprägung von Gewalt gegen Frauen ist dabei der „Femi(ni)zid“, also das gewaltsame Töten von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Vergeschlechtlichte Gewalt betrifft allerdings nicht alle Frauen gleichermaßen. Frauen ohne eigene Wohnung, Frauen mit Behinderung und Sexarbeiter*innen – um nur einige Beispiele zu nennen – sind einem zusätzlich erhöhten Risiko ausgesetzt, Gewalt zu erleben. Auch weitere Personengruppen haben aufgrund ihrer sozialen Stellung in der Gesellschaft ein erhöhtes Risiko, in ihrem Leben vergeschlechtlichte Gewalt zu erfahren. So wurden und werden intergeschlechtliche Menschen operativ dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugewiesen, trans* Menschen sind aufgrund ihrer Geschlechtlichkeit vermehrt von symbolischer, institutioneller, physischer wie psychischer Gewalt betroffen und auch Mann- Männliche Gewalt ist der Struktur und dem System des Patriarchats verankert.

Psychologie und Gesellschaftskritik möchte dem Thema vergeschlechtlichter Gewalt ein Schwerpunktheft widmen und will dazu speziell Gewaltformen, Gewaltbetroffene und/oder professionelle (staatliche) Akteur*innen in den Blick nehmen, die bisher kaum sichtbar waren, wenig erforscht sind und in der Öffentlichkeit ungenügend Stimme bekommen. Beiträge können die (gesellschaftliche) Entstehung von vergeschlechtlichter Gewalt gegen Menschen/Personengruppen bzw. deren Auswirkungen beleuchten oder aber nach den psychologischen Mechanismen vergeschlechtlichter Gewalt oder deren sozialen Bedingungen fragen. Erwünscht ist vor allem das Zusammendenken von gesellschaftlichen, sozialen, politischen und psychologischen Zusammenhängen.

Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage der Zeitschrift Psychologie und Gesellschaftskritik.